Freitag, Juni 15

bascule électronique

Das Leben der Kippschaltung ist dichotom. An, aus, klipp, klapp. Auf seinem eingefahrenen Kontinuum existiert kein Mittelpunkt, der sich einrasten ließe. Viel mehr spielt sich das Leben um einen solchen Punkt herum ab. Alpha oder Omega, Leben oder Tod. Keine Zwischenstufen, nur Endpunkte. Diese aber tausendfach. Schwarz-Weiß-Malerei. Damit grenzt sich die Kippschaltung bewusst von der Regelschaltung ab, deren vielfältige Möglichkeiten uns verwirren. Jede einzelne Stufe, jedes menschliche Bedürfnis vermag sie zu simulieren. Komplexität ist ihr Markenzeichen. Sie ist eine Verführerin. Unsere wahren Ängste versteckt sie in unzähligen Einstellungen. Die Kippschaltung hingegen ist radikaler. Sie ist das Skalpell, das den Tumor entfernt. Sie gibt Leben, sie nimmt es. Ohne sie keine Regelschaltung.

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